Allgemeine literatur zur genealogie und adelsforschung

  • ARBEITSGEMEINSCHAFT OSTDEUTSCHER FAMILIENFORSCHER, Ostdeutsche Familienkunde. Zeitschr. für Familiengeschichtsforschung im dt. Osten, Neustadt a.d. Aisch 1953.
  • ARCHIV FÜR FAMILIENFORSCHUNG, Archiv für Familiengeschichtsforschung. AfF; neue Folge des Archivs für Sippenforschung, Limburg 1997.
  • ASCH, Ronald G, Der europäische Adel im Ancien Régime. Von der Krise der ständischen Monarchien bis zur Revolution (ca. 1600-1789), Köln 2001.
  • DERS., Adel in der Neuzeit (Geschichte und Gesellschaft 33.2007,3), Göttingen 2007.
  • DERS., Europäischer Adel in der Frühen Neuzeit. Eine Einführung (UTB Geschichte 3086), Köln 2008.
  • BETTOTTI, Marco, La nobiltà trentina nel medioevo. Metà XII-metà XV secolo (Annali dell’Istituto storico italo-germanico in Trento. Monografie 36), Bologna 2002.
  • BITSCHNAU, Martin, Burg und Adel in Tirol zwischen 1050 und 1300. Grundlagen zu ihrer Erforschung (Mitteilungen der Kommission für Burgenforschung und Mittelalter-Archäologie: Sonderband 1), Wien 1983.
  • DEMEL, Walter, Der europäische Adel. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart (Beck’sche Reihe 2379), München 2005.
  • DER GOTHA, Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, Brünn 1894.
  • DER GOTHA, Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs, Wien 1913.
  • DER GOTHA, Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter, Brünn 1880.
  • DER GOTHA, Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adels-Geschlechter, Brünn 1881.
  • DER GOTHA, Gesamtverzeichnis der im Gothaischen Hofkalender und in den genealogischen Taschenbüchern behandelten Häuser, Gotha 1927.
  • DER GOTHA, Gesamtverzeichnis der in den Gothaischen genealogischen Taschenbüchern behandelten Häuser, Gotha.
  • DER GOTHA, Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, Gotha 1942.
  • DER GOTHA, Supplement. Der „Österreich-Gotha“. Mit Ergänzungswerken zum deutschen Adel, München.
  • DEUTSCHES ADELSARCHIV, Adelslexikon. Stae – Tra (131) 2003.
  • DOERR, August von, Der Adel der böhmischen Kronländer. Ein Verzeichniss derjenigen Wappenbriefe und Adelsdiplome, welche in den böhmischen Saalbüchern des Adelsarchives im K. K. Ministerium des Innern in Wien eingetragen sind, Prag 1900.
  • FRANK-DÖFERING, Peter, Adelslexikon des österreichischen Kaisertums. 1804 – 1918, Wien u.a. 1989.
  • GALL, Franz, Österreichische Wappenkunde. Handbuch der Wappenwissenschaft, Wien u.a. 31996.
  • GAUHE, Johann Friedrich, Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon. Darinnen die älteste und ansehnlichste adeliche, freyherrliche und gräfliche Familien … in mehr denn 6000 Artickeln, mit bewährten Zeugnissen vorgestellet werden ., Leipzig 1740.
  • GEßNER, Gerhard, Genealogie und Heraldik. Zeitschrift für Familiengeschichtsforschung und Wappenwesen, Schellenberg Berchtesgaden 1951.
  • GRABMAYR, Karl von, Stammtafeln alter Tiroler Familien (Schlern-Schriften 48), Innsbruck 1940.
  • GRANICHSTAEDTEN-CZERVA, Rudolf von, Bibliographische Quellen zur Tiroler Familienforschung. (Tiroler Bauern, Bürger, Edelleute) (Quellenbücher zur Sippenforschung), Görlitz 1939.
  • HELLBACH, Johann Christian von, Adels-Lexikon. Oder Handbuch über die historischen, genealogischen und diplomatischen, zum Theil auch heraldischen Nachrichten vom hohen und niedern Adel, besonders in den deutschen Bundesstaaten, so wie von dem östreichischen, böhmischen, mährenschen, preußischen, schlesischen und lausitzischen Adel, Ilmenau 1826.
  • KRAMER, Hans, Die Stellung des Tiroler Adels in der späteren Regierungszeit Kaiser Franz Josefs I., Bozen 1956.
  • KNESCHKE, Ernst Heinrich, Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Leipzig 1929/30.
  • DERS., Ernst Heinrich, Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Hildesheim/New York 1973.
  • PROCHÁZKA, Roman von, Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien, Neustadt a.d. Aisch 1973.
  • DERS., Roman von, Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien, Neustadt a.d. Aisch 1990.
  • RIBBE, Wolfgang/HENNING, Eckart, Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung, Neustadt an der Aisch 111995.
  • SIEGERT, Heinz, Adel in Österreich, Wien 1971.
  • STEKL, Hannes/BRUCKMÜLLER, Ernst, Adel und Bürgertum in der Habsburgermonarchie 18. bis 20. Jahrhundert. Hannes Stekl zum 60. Geburtstag (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien 31), Wien 2004.
  • VEREINIGUNG KATHOLISCHER EDELLEUTE IN ÖSTERREICH (Hrsg.), Jahrbuch der Vereinigung Katholischer Edelleute in Österreich, Innsbruck, Wien, München 1931.
  • WECKEN, Friedrich/KRAUßE, Johannes, Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung, Schellenberg bei Berchtesgaden 71951.
  • WIENFORT, Monika, Der Adel in der Moderne. [mit 7 Tabellen] (UTB 2857), Göttingen 2006.
  • WURZBACH, Constantin von (Hrsg.), Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben (45), Wien 1882.
  • ZACHAU, Johannes, Die Familiengeschichtsforschung als Philosophie (Praktikum für Familienforscher 11), Leipzig 1925.

Gräfin von Waldstein Christiane (1859-1935)

Schriftstellerin

Gräfin Christiane Thun-Salm, geb. Gräfin Waldstein (*12. Juni 1859 in Hirschberg, † 6. Juni 1935 in Hirschberg, katholisch) war Schriftstellerin und verfasste Gedichte, Erzählungen und Theaterstücke.

Familie

Gräfin Christiane stammte aus der kinderreichen Familie des Grafen Ernst Waldstein , Herr auf Wartenberg und dessen zweiter Gemahlin Marie Leopoldine, geb. Prinzessin zu Schwarzenberg , und wurde am 12. Juni 1859 in Hirschberg geboren. Sie wuchs mit ihren Geschwistern Gräfin Anna Eleonore (1853-?), Gräfin Maria Karoline (1855-?), Gräfin Gabriele (1857-1948), Graf Karl (1861-1861) und Graf Adolf (1868-1930) in Hirschberg, Böhmen auf. Ihr Stiefbruder Graf Ernst von Waldstein (1849-1913) [1] heiratete am 18. Mai 1873 Gräfin Franziska Johanna Thun-Hohenstein . Fünf Jahre später gab es erneut eine Waldstein-Thun-Hohenstein’sche Vermählung. Gräfin Christiane heiratete den Bruder ihrer Schwägerin Franziska Johanna, den Grafen Josef Oswald von Thun-Hohenstein , am 3. März 1878 in Prag. Die junge Familie Thun-Hohenstein-Salm-Reifferscheid [2] hatte drei gemeinsame Kinder: Graf Josef Oswald , Graf Adolf Maria und Graf Paul Ernst Karl .

 

Jugend und Ausbildung [3]

Über die Kindheit von Gräfin Christiane ist bisher nichts überliefert. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass ihre Eltern sehr viel Wert auf Bildung legten und den Kindern eine Schulausbildung ermöglichten. Die Gräfin hatte ihre Leidenschaft zu schreiben schon in Jugendjahren entdeckt. Da ihre Begabung von ihrer Familie nicht gern gesehen war, zumal ihr Hervortreten als Schriftstellerin zur damaligen Zeit gesellschaftliche Konflikte mit sich brachte, musste sie ihr Talent oftmals vernachlässigen. Anstatt zu Schreiben kümmerte sie sich um kranke Familienmitglieder. Im Jahr 1891 verfasste die damals 32-jährige Gräfin zwei Einakter, „Ein Maskenball“ sowie „Herr und Diener“, die im Burgtheater Wien aufgeführt wurden.

 

Heirat

Nach der Hochzeit mit dem Grafen Josef Oswald von Thun-Hohenstein lebte die Familie hauptsächlich in ihren Palais in Prag. Die Sommermonate verbrachte sie meistens auf ihren Schlössern [4] in Böhmen während sie im Winter im angemieteten Palais Esterhazy in Wien wohnte. Gräfin Christiane und ihr Gemahl Graf Josef Oswald von Thun-Salm hatten drei Söhne: Ihr ältester Sohn Josef Oswald wurde am 18. Dezember 1878 in Klösterle an der Eger geboren. Zwei Jahre später, am 31. August 1880 kam Adolf Maria ebenfalls in Klösterle zur Welt. Der jüngste Sohn, Paul Ernst Karl wurde am 10. November 1884 in Prag geboren.

 

Schriftstellerische Entwicklung

Im Jahr 1891 verfasste die damals 32-jährige Gräfin zwei Einakter, „Ein Maskenball“ sowie „Herr und Diener“, mit denen sie erstmals auf sich aufmerksam machte. Beide Stücke wurden im Burgtheater in Wien aufgeführt. Drei Jahre später folgte ihr Werk „Erzählungen und Märchen. Was die Großmutter erzählte“. Anlässlich des 60. Regierungsjubiläums des Kaisers Franz Josef I. schrieb Christiane Thun-Salm 1898 das Stück „Des Kaisers Traum“, ein Festspiel in einem Aufzug. [5] Zudem verfasste die junge Schriftstellerin verschiedene Erzählungen und einen Roman [6], der jedoch ungedruckt blieb. Gräfin Christiane-Thun-Salms frühen Werke lassen sich dem österreichischen „Poetischen Realismus“, der sich durch genaues Beobachten und Schildern von Gegebenheiten kennzeichnet und deren Erzählungen sich in einem leicht ironischen und sentimentalen Ton äußern, zuordnen.

 

Die Begegnung mit Hofmannsthal

Im Jahre 1901 lernte die Gräfin den Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) kennen. Er schätzte sie als Schriftstellerin, bat sie um ihre kritische Stellungnahme zu verschiedenen seiner Werke und wurde durch sie zusätzlich zum Schreiben animiert und inspiriert. Trotz des erheblichen Standesunterschiedes entwickelte sich eine freundschaftliche Beziehung, der sich in ihrem von 1901-1918 andauernden Briefwechsel manifestierte. [7] Zu ihren Freunden und Kritikern zählten nicht nur anderem Hugo von Hofmannsthal, der in Christiane eine Muse sah, sowie die Wiener Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916), auf deren kritisches Urteil die junge Gräfin stets vertraute.

 

Die letzten Jahre

Nach dem Zusammenbruch des Habsburger Reiches zog sich die Gräfin aus der Öffentlichkeit zurück. Als ihr Mann im Jahr 1908 aufgrund eines Schlaganfalls an den Rollstuhl gefesselt war, schränkte sie ihre schriftstellerische Tätigkeit ein und nahm sich liebevoll seiner Pflege an. Und als sie selbst erkrankte, ihr Mann starb und sie in großer Sorge um ihre Söhne, die in den Krieg zogen, war, hörte sie ganz mit der Schreiberei auf, sodass ihr letztes in Angriff genommenes Werk nicht fertiggestellt wurde. Gräfin Christiane Thun-Salm starb am 6. Juni 1935 in Hirschberg.

 

Mitgliedschaften, Auszeichnungen und Ehrungen

Gräfin Christiane Thun-Salm war Palastdame, Mitglied beim Sternkreuzorden und Ehrendame des Malteser-Ritter-Ordens. Sie wurde mit dem Elisabeth-Orden 1. Klasse und mit dem Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet.

 

Rezeption

Gräfin Christian Thun-Salm hielt sich vermehrt in künstlerischen Kreisen auf, schloss Freundschaften, knüpfte Kontakte und nutzte verschiedenste Momente, dem Schreiben nachzugehen. Als weibliche Schriftstellerin weist sie für die damalige Zeit eine beachtliche Bibliographie auf.

 

Bibliographie

  • Ein Maskenball. Ein Dramolet in einem Act, Wien 1891.
  • Herr und Diener. Dramolet in einem Act, Wien 1891.
  • Was die Großmutter erzählte. Märchen und Erzählungen, Wien 1894.
  • Des Kaisers Traum., Festspiel in einem Aufzuge, Wien 1898.
  • Die Lotterie. Eine Erzählung in Briefen, in: Deutsche Arbeit.
  • Monatsschrift für das geistige Leben der Deutschen in Böhmen, hrsg. im Auftrag der Gesellschaft zur Förderung der deutschen Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen, 1. Jhg., Oktober 1901-September 1902, S. 230-240.
  • Der neue Hauslehrer und andere Novellen, Wien-Leipzig 1909.

 

Typoskripte

  • Am Glück vorbei bzw. Drei Jahre.
  • Die Komödien. Komödie in zwei Akten.

 

Ausgewählte Literatur

  • Hofmannsthal, Hugo von, Briefwechsel Hugo von Hofmannsthal – Christiane Gräfin Thun-Salm. Mit Briefen Hofmannstahls an Paul Graf Thun-Hohenstein, hrsg von Moering, Renate, Frankfurt am Main 1999.
  • Wurzbach, Constant von, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, 52. Bd., Wien 1885.

 

Weitere Informationen finden Sie unter den folgenden Links: http://www.navigare.de/hofmannsthal/Thun.html

[1] Graf Ernst von Waldstein (1821-1904) heiratete in erster Ehe Prinzessin Anna zu Schwarzenberg. Die beiden hatten einen Sohn, Ernst von Waldstein (1849-1913).
[2] Am 20. April 1897 erhielt Graf Josef Oswald als Besitzer des Salm-Reifferscheidschen Fideikommisses die Erlaubnis, die beiden Wappen und Namen zu vereinigen. So führte die Familie ab diesem Zeitpunkt den Namen Thun-Hohenstein-Salm-Reifferescheid bzw. Thun-Salm.
[3] Über die Kindheit von Gräfin Christiane ist leider (noch) nichts bekannt. In der Wienbibliothek im Rathaus in Wien gibt es jedoch eine Sammlung, die wichtige Dokumente und Lebensskizzen zu Christiane Thun-Salm enthalten. Leider war es bis zu Projektende nicht möglich, diesen Bestand anzusehen und zu untersuchen.
[4] Graf Josef Oswald von Thun-Hohenstein war Herr auf Klösterle, Sehuschitz, Bensen und Hainspach.
[5] Das Stück wurde am 2. Dezember 1898 in der Wiener Hofoper aufgeführt.
[6] Der Roman wurde bis heute nicht gefunden.
[7] Die Korrespondenz zwischen Hugo von Hofmannsthal und Gräfin Christiane Thun-Salm wurde von Renate Moering gesammelt und im Werk „Briefwechsel Hugo von Hofmannsthal-Christiane Gräfin Thun-Salm. Mit Briefen Hofmannsthals an Paul Graf Thun-Hohenstein, Frankfurt am Main 1999, publiziert.