what's the thun-web?

Thun Web is the first digital version of the history of one of Europe's most significant noble families, a history that dates back almost a millennium.

The project, by the University of Innsbruck, compiles genealogical and family history sources with information about the history of the Thun-Hohenstein family and makes it available online. Contributions to the various aspects of the family's history, together with biographies of high-profile individuals, were collated academically and entered into an online lexicon The researched Thun family tree is linked to the lexicon and provides a clear overview for anyone who is interested in the varied and fascinating history of the Thun-Hohenstein family.

The aim is to build a network of members of the Thun family, with contemporary family members being able to learn about their own history and that of their ancestors, as well as being able to make contact with other family members.

von Thun (Johann) Cyprian (1501-1573)

(Johann) Cyprian Freiherr von Thun (*14.08.1501(?)-20.04.1573(?)), Mitglied des Geheimen Rates, Kämmerer Ferdinands I. und Maximilians II., Stammvater der Linie Castel Brughier.

(Johann) [1] Cyprian Freiherr von Thun (*14.08.1501(?)-20.04.1573(?)), Mitglied des Geheimen Rates, Kämmerer Ferdinands I. und Maximilians II., Stammvater der Linie Castel Brughier.

(Johann) [2] Cyprian Freiherr von Thun (*14.08.1501(?)-20.04.1573(?)), Mitglied des Geheimen Rates, Kämmerer Ferdinands I. und Maximilians II., Stammvater der Linie Castel Brughier.

 

Familie

Cyprian war der elfte Sohn von Anton Maria II., genannt „Potens“ , und dessen zweiter Frau Genoveva von Wolkenstein-Rodeneck .

Aus Antons erster Ehe mit Helene von Tumbritz stammen vier Kinder , darunter der älteste Sohn Martin von Thun , Hauptmann von Königsberg und Feltre und Pfleger auf Burg Fragenstein, und Kaspar von Thun , kaiserlicher Hauptmann auf Burg Heimfels.

Johanns Mutter Genoveva schenkte Anton 14 Kinder, darunter zehn Söhne. Einige davon haben sich besonders hervorgetan, wie etwa Sigmund von Thun , kaiserlicher Orator beim Konzil zu Trient und enger kaiserlicher Vertrauter. Des Weiteren zu nennen sind Lukas , Gründer der ersten Linie Castel Thun und Jakob von Thun , Gründer der ersten Linie Caldes.

Am 23. Februar 1532 heiratete Johann Cyprian Helene von Cles . Da die beiden im dritten Grad miteinander verwandt waren, genehmigte ihnen im Jahr 1532 Kardinal Lorenzo Campeggio von S. Maria in Trastevere die Heirat durch eine Dispens[3]. Am 21. Februar 1533 wurde die Dispens in Trient vom Theologen und Generalvikar des Bernhard von Cles, Hieronymus Vascherius, bestätigt[4].

Aus der Ehe stammten elf Kinder , darunter nur ein Sohn, Sigmund von Thun , der später Hauptmann von Castelfondo wurde und die Linie Castel Brughier fortführte. Nachdem Helena von Cles 1554 gestorben war, heiratete Johann Cyprian in zweiter Ehe Anna Fuchs zu Fuchsberg , Witwe des Heinrich von Schrofenstein. Die Ehe blieb kinderlos.

 

Leben

Aus dem Leben des Cyprian von Thun ist wenig bekannt, seine Lebensdaten sind bis heute nicht gesichert und lassen sich nur noch durch Hinweise in Urkunden und Briefen rekonstruieren. Cyprians Vater, Anton Maria II., verweilte zeit seines Lebens auf Burg Rocca di Samoclevo in der heutigen Gemeinde Caldes (Val di Sole) und nutzte diese als ständigen Wohnsitz, was vermuten lässt, dass auch Cyprian und dessen Brüder sich dort die ersten Jahre aufhielten. Er wurde wie seine Brüder von einem Geistlichen aus Imola namens Cammilus Flamineus auf Castel Caldes, das sich neben der Rocca di Samoclevo befindet, in Schreiben und Lesen unterrichtet, die militärische Ausbildung übernahm vermutlich der Vater selbst.[5]

Cyprian trifft man später in den Quellen an verschiedenster Stelle: In einer Urkunde vom 26. März 1540 wird er als Hauptmann von Bruneck angeführt[6], am 25. Mai 1545 als Hauptmann von Säben[7], des weiteren wird er 1555 als Hauptmann von Tenno[8] und 1565 als „camerarius“ (Kämmerer) von Ferdinand I.[9] erwähnt. Auch war er Herr auf Castelfondo.

Zusammen mit seinen Brüdern Lukas und Jakob vollzog er die so genannte „große Teilung“ des Besitzes der Familie Thun, welcher an drei unterschiedliche Linien der[break] Familie überging. Die Teilung des gesamten Besitzes dauerte viele Jahre an und wurde erst nach dem Tod Cyprians, durch eine Urkunde vom 9. April 1596 rechtskräftig.[10]

15 Jahre Altersunterschied zum ältesten Bruder Lukas und fast 14 zum berühmteren Sigmund brachten mit sich, dass die Brüder, insbesondere Sigmund, Cyprian eher als einen Sohn betrachteten als einen Bruder. Sigmund beschreibt Cyprian als gemütlichen, freundlichen Mann und war von ihm sichtlich angetan. Von dieser besonderen Zuneigung zeugen viele Briefe von den beiden, in denen sich Cyprian immer als Sohn, Sigmund oftmals als Vater und Bruder bezeichneten.[11] Nur bei der Aussteuer von Cyprians ältester Tochter Anna Maria , die sich am Tag der zweiten Hochzeit ihres Vaters mit Ulrich Freiherrn von Lamberg-Ortenegg-Ottenstein vermählte, war Sigmund mit Cyprians Entscheidung nicht einverstanden: dieser wollte seiner Tochter 2300 fl. als Aussteuer geben. Sigmund beschwerte sich in einem Brief an seinen Bruder Jakob , dies wäre zu viel, „obgleich auß Naturlichten Einfluß vatterlicher treuw beschicht“[12]. Somit verstand Sigmund die Großzügigkeit Cyprians als eine Bekundung väterlicher Liebe, und obwohl Sigmund für die Familiengeschäfte verantwortlich war, blieb es bei dieser Summe.

Die Enkel von Cyprian führten das Erbe fort und es entstand die bis heute florierende böhmische Linie der Familie Thun – weshalb Cyprian fälschlicherweise oftmals als ihr „Gründer“ angesehen wird. Jedoch war er lediglich an der Teilung des Familienbesitzes beteiligt und Stammvater der Hauptlinie Castel Brughier. Durch seine Nachkommenschaft und die der Brüder und die somit immer größer werdende Familie wurde der Besitz immer wieder aufgeteilt und neue Linien, Äste und Zweige entstanden.

Cyprian starb vermutlich am 20. April 1573, nachdem er drei Jahre zuvor die Stellung des senior familiae eingenommen hatte, als sein älterer Bruder Sigmund bei einem Brand auf Castel Thun verstarb.

 

Bibliographie

Ausgewählte Quellen

  • Gebietsarchiv Litomerice
  • Teilarchiv Decín Tetschen/Bodenbach
  • Familienarchiv Thun
  • Sektion VI
  • 218-220
  • „Cyprian (1501-1573)“

 

Ausgewählte Literatur

[1] In der Literatur wird Cyprian meistens als „Cyprian recte Johann Cyprian“ angegeben. In den Quellen hingegen wird er ausschließlich „Cyprian“ genannt.
[2] In der Literatur wird Cyprian meistens als „Cyprian recte Johann Cyprian“ angegeben. In den Quellen hingegen wird er ausschließlich „Cyprian“ genannt.
[3] Gebietsarchiv Litomerice, Teilarchiv Tetschen/Bodenbach, Familienarchiv Thun, Heiratsdispens vom 6. März 1532, Regensburg, Sektion I, 241. [http://www.trentinocultura.net/asp_cat/main.asp?IDProspettiva=72&TipoVista=Scheda&IdObj=1658030&Pag=1&IdSel=2]eingesehen am 22.12.2010
[4] Ebd., I, 243.
[5] Vgl. Edmund Langer, Lebensskizze Sigmund’s v. Thun, des kaiserlichen Orators in der letzten Periode des Concils von Trient, Prag 1881, Anm.4. Langer führt leider nicht die genaue Quellenangabe an.
[6] Gebietsarchiv Litomerice, Teilarchiv Tetschen-Bodenbach, Familienarchiv Thun, Sektion I, 264.
[7] Ebd., I,271.
[8] Archivio provinciale di Trento, Familienarchiv Thun, Heiratsvertrag des Viktor von Thun und der Magdalena von Schroffenstein, Perg. Nr.560.[http://www.trentinocultura.net/asp_cat/main.asp?IDProspettiva=72&TipoVista=Scheda&IdObj=1647064&Pag=15&IdSel=1], eingesehen am 10.01.2011.
[10] Gebietsarchiv Litomerice, Teilarchiv Tetschen/Bodenbach, Familienarchiv Thun, Sektion VI, 182. Nachlass „Philipp“.
[11] Vgl. z.B. Gebietsarchiv Litomerice, Teilarchiv Tetschen/Bodenbach, Familienarchiv Thun, Sektion VI, 167, Zikmund Orator (1487-1569), 66 Briefe an Cyprian von Thun.
[12] Langer, Lebensskizze Sigmund’s v. Thun, Anm. 61.