häufig gestellte fragen

Allgemein

Was ist das „Thun-Web“?

Das Thun-Web ist eine Plattform zur Geschichte der Familie Thun-Hohenstein. Sie enthält einen digitalen Stammbaum mit über 1700 aufgenommenen Personen („Genealogie“), ein Lexikon mit Biographien zu berühmten Persönlichkeiten aus der Familie aber auch Beiträgen zur allgemeinen Familiengeschichte und digitale Quellen, Bilder, Literaturverweise und vieles mehr! Auch können Sie bei schwierigeren Fragen, egal ob inhaltlichen oder Fragen zur Seite, jederzeit mit uns Kontakt aufnehmen.

 

Wie kann ich mich auf der Seite zurechtfinden?

Schauen Sie mal unter Site-Map, da sehen Sie am besten die Struktur der Seite und können von dort aus navigieren.

 

Lexikon

Wie finde ich etwas zur Geschichte der Familie oder einer Person im Lexikon?

Im statischen Menüfeld oben rechts befindet sich ein Feld „Suche“. Geben Sie einen Namen oder einen Begriff ein und die Suchmaschine erledigt den Rest! Gibt es bei Ihrer Suche keine Treffer? Dann existiert auf der Seite vermutlich kein Lexikoneintrag zum Thema, aber schauen Sie am unteren Ende der Trefferseite – da können Sie Personen auch direkt in der Stammbaumdatenbank suchen!

 

Was bedeuten die Symbole neben den Namen in den verschiedenen Lexikoneinträgen? 

[t] Dieses Symbol, welches immer neben Personen aus der Thun-Familie steht, dient als Link zum Eintrag dieser Person in die Datenbank. Klicken Sie darauf, gelangen Sie auf deren Datenblatt: hier finden Sie alle Infos zu dieser Person, wie Geburtsort, Beruf, Besitzungen, Heirat, Kinder, usw. (genaueres unter „Genealogie“) [f] Dieses Symbol, welches neben dem Begriff „Familie“ bei einer Biographie o.Ä. steht, dient als Link zum Familienblatt der betreffenden Familie. Haben Sie keine Lust einen ganzen Text über die Familie der Persönlichkeit durchzulesen? – Klicken Sie auf das Symbol! Dort sehen sie, wer der Vater/die Mutter und die Geschwister der betreffenden Person sind!

 

Was bedeutet "peer review"?

Peer-Review (dt. Begutachtung durch Ebenbürtige) ist ein Verfahren zur Beurteilung von wissenschaftlichen Arbeiten im Wissenschaftsbetrieb. Dabei werden unabhängige Gutachter aus dem gleichen Fachgebiet wie die Autoren herangezogen, um die Qualität zu beurteilen. Das "thun-web" ist ein wissenschaftliches Projekt der Universität Innsbruck. Durch das Peer-Review wird eine hohe Qualität der Lexikoneinträge gewährleistet. Steht bei einem Eintrag z.B. "no peer-review" dabei, bedeutet es, dass der Artikel zwar verfasst, jedoch noch nicht revidiert wurde und eventuelle Fehler nicht auszuschließen sind. Dieser dynamische Prozess ist im Internet leichter darzustellen, da jederzeit der revidierte Artikel online gestellt werden kann.

 

Genealogie

Richtlinien zum Stammbaum finden Sie >hier<.

 

Was kann ich unter dem Punkt „Stammbaum“ finden?

Dort finden Sie den Stammbaum der Familie Thun-Hohenstein vom Jahre 1145 bis heute! Jede Person „besitzt“ ein einzelnes Datenblatt, auf dem z.B. Name, Geburtsort, Sterbeort, Beruf, Eltern, Ehepartner und/oder Kinder angeführt sind. Auch kann man hier die Nachkommen oder Vorfahren der jeweiligen Person sehen – und auch einen traditionellen Stammbaum (klicken Sie bei einem Datenblatt auf Nachkommen-Standard)! Sie können sich hier also durch alle Familienmitglieder durchklicken! Eine Karte zeigt Ihnen dann zusätzlich bei jeder Person die Orte des Geschehens – ist diese Person viel unterwegs gewesen? Hat sie z.B. in Spanien geheiratet, ist dann aber in Wien gestorben?

 

Warum muss ich mich einloggen?

Stammbäume sind ein unkompliziertes Terrain, wenn es um das Mittelalter oder um die frühe Neuzeit geht. Wenn jedoch lebende Nachkommen mit in diesem Stammbaum aufscheinen, braucht es den Schutz der Persönlichkeitsrechte. Als angemeldeter Benutzer können Sie den vollständigen Stammbaum sehen, als „Gast“ sehen Sie bei lebenden Personen nur den Nachnamen ohne Geburtsdatum, Wohnort o.Ä.

 

Wie melde ich mich an? Wo bekomme ich den Zugang?

Anmelden können Sie sich hier oder unter "Stammbaum" - Anmelden Einen Zugang erhalten Sie hier oder unter "Stammbaum" - Benutzererkennung beantragen.

 

Wie finde ich mich selbst in der Datenbank? Wie kann ich jemanden suchen?

Es ist kein leichtes Unterfangen, sich in einem Stammbaum mit über 1700 Personen zurecht zu finden. Trotzdem hat von Ihnen jeder mindestens einen Bezugspunkt zu diesem Stammbaum – versuchen Sie doch einmal, sich selbst oder jemanden, den Sie kennen, darin zu entdecken! Bereits auf der Startseite bei Thun-Web finden Sie rechts oben eine Suchmaske. Um eine genauere Suche durchzuführen, gehen Sie unter dem Menüpunkt „Stammbaum – Erweiterte Suche“ und geben einen Namen ein.

 

Ich heiße mit Nachnamen "Thun" - warum scheine ich in der Datenbank nicht auf?

Die Familie Thun ist mit ihren Linien seit 1145 nachweisbar. Allerdings ist sie nicht die einzige Familie mit diesem Nachnamen, in Mecklenburg Vorpommern etwa gibt es auch eine Familie Thun, auch kann es sein, dass im Mittelalter jemand aus der Stadt Thun, der irgendwo anders hingezogen ist, als "Thuner" benannt wurde. Die hier betroffene Familie Thun stammt aus dem Nonstal und mittlerweile sollte jedes Mitglied auch den Zusatz "Hohenstein" im Namen haben, da dieses Prädikat der Familie im Jahr 1628 zugesprochen wurde. Somit lässt sich eines leicht sagen: heißen Sie Thun-Hohenstein, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie zu dieser Familie gehören. Ansonsten lässt es sich nur noch schwierig nachvollziehen. Aber vielleicht haben Sie weitere Informationen? Dann mailen Sie uns, wir sind für jeden Hinweis dankbar!

 

Wie sehe ich den Stammbaum der Familie Thun-Hohenstein?

Den gesamten Stammbaum der Familie zu sehen wäre unmöglich, mit über 1700 derzeitigen Einträgen gibt es keine Darstellungsmöglichkeit. Aber Sie können Teile des Stammbaumes durchaus bei jeden Datenblatt anschauen unter „Nachkommen – Standard“.

 

Warum sind die Namen in der Datenbank oftmals unterschiedlich zu denen im Lexikon?

Weil in der Datenbank immer die Geburtsnamen verwendet werden, also z.B. der ledige Name der Frau! Im Lexikon hingegen, für eine bessere Suchfunktion, wird der übliche Name verwendet (Beispiel: Christiane Thun-Salm, welche unter diesen Namen als Schriftstellerin bekannt wurde, scheint in der Datenbank als Christiane Gräfin von Waldstein auf).

 

Warum sind einige Datenfelder leer, z.B. steht bei manchen Personen kein Geburtsort!

Bei manchen Personen, insbesondere Familienmitgliedern aus dem Mittelalter oder der frühen Neuzeit, ist es schwierig ein Geburtsdatum oder -ort oder andere detailiertere Informationen ausfindig zu machen. Der Stammbaum wird allerdings ständig erweitert,  jede vom Bearbeiterteam gefundene Information wird sofort eingetragen!

 

Wie wird die Verlässlichkeit bei den Quellenangaben bewertet?

Die Quellenangaben bei den jeweiligen Personen haben einen Verlässlichkeitsindex (0,1,2,3), welcher wie folgt von den BearbeiterInnen gewertet wurde:

0: keine Verlässlichkeit. Die Daten wurden in der angegebenen Quelle gefunden, jedoch wurden sie weder gegenkontrolliert noch haben die Bearbeiter besonderes Vertrauen in diese Quelle.

1: Verlässlichkeit ohne Gegenprüfung. Die BearbeiterInnen haben die Quelle nicht gegenkontrolliert, jedoch sind die Daten wahrscheinlich.

2: Die Quelle ist im Normalfall verlässlich. Besonders hervorzuheben ist hier der Stammbaum von Jaroslav von Thun-Hohenstein, welchen die BearbeiterInnen als Ausgangslage benutzt haben: ihm ist zu vertrauen, jedoch sind auch ihm Fehler unterlaufen und nicht alle konnten bisher ausgebessert werden.

3: Die BearbeiterInnen haben die Quelle eingehend überprüft. Auch eine persönliche Information über das eigene Geburtsdatum fällt z.B. unter diese Kategorie. Dieser Index soll nur als Richtlinie dienen. Trotz Index übernehmen die BearbeiterInnen jedoch keine Garantie auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten. Haben Sie einen Fehler gefunden? Informieren Sie uns über die Kontaktseite!

 

Galerie

Was ist "PicLens"?

Wenn Sie bei einer Galerie auf "Mit PicLens zeigen" klicken, öffnet sich eine Fotogalerie. Vorteil dieser ist einerseits das praktische Weiterblättern wie in einem Fotoalbum bzw. die automatische Diashow, andererseits  kann man unter PicLens auch die Datei- bzw. Bildernamen sehen, welche den Namen des Objektes, aber oftmals auch Datum u.Ä. enthalten.

Castel di Castelfondo

Die Gemeinde Castelfondo liegt am Ende des oberen Nonstales. Hoch über den 636 Einwohner (2007) zählenden Ort liegt das örtliche Castel, welches "durch furchtbare, finstere Schluchten und senkrechte Abstürze isoliert"[1] und nur auf nordwestlicher Seite zugänglich ist. Neben Castel Thun und Castel Bragher war das Castel di Castelfondo der dritte wichtige Sitz der Familie Thun.

 

 

Der Name der Burg stammte nicht vom gleichnamigen Dorf in der Nähe, da dieses im Mittelalter "Melango" hieß. Stattdessen kann mit aller Wahrscheinlichkeit der Name von einer in der Römerzeit bestandenen Festung ("castrum fundi") hergeleitet werden.[2]

Im Mittelalter war die Burg Sitz der größten Gerichtsbarkeit im Nonstal. Im 12. Jahrhundert scheinen als erste greifbare Gerichtsherren die Herren von Enn auf. Im 13. Jahrhundert folgte als Lehensträger Meinhard II., Graf von Tirol und Anfang des 14. Jahrhunderts die einflussreiche Adelsfamilie der Rottenburger.[3] Diese ließen zahlreiche Wohnhäuser um den Hauptturm errichten. Unter Heinrich VI. von Rottenburg, dem Hauptmann an der Etsch und Burggrafen von Schloss Tirol, wurde 1410 die Burg samt Gericht Castelfondo von Herzog Friedrich mit der leeren Tasche [4] Unter dessen Sohn, Herzog Sigismund von Österreich , der den Beinamen "der Münzreiche" trägt, taucht in Bezug auf das Castel di Castelfondo nun die Familie Thun auf: Geldnöte hatten den Herzog gezwungen, zahlreiche seiner Besitzungen, darunter auch Castelfondo, zu verpfänden. Simon von Thun übernahm daraufhin 1471 die Burg. Am 6. Juli 1474 folgte eine neue Bestätigung der Verpfändung.[5] Von dieser Zeit an blieb die Burg im Besitz der Thun. 1507 folgte die Übernahme des Castels durch Balthasar von Thun . Neun Jahre später ging die Burg schlussendlich in den Eigentum der Familie Thun über: Am 16. August 1516 verkaufte Kaiser Maximilian I. den Gerichtssitz an die Brüder Christoph und Bernhard von Thun .[6] In diesem "Übergangszeitraum" fand eine entsprechende Absicherung und Vergrößerung der Burg statt. Zudem ließ besagter Bernhard von Thun die 1282 erbaute Kapelle S. Maria in der Nähe der Burg restaurieren. Zu dessen Urbar zählten in dieser Zeit u. a. die Ortschaften Proveis und Laurein am Ende des Nonstales sowie 24 Höfe verstreut auf den Nons- und Sulzberg.[7]

Im 17. Jahrhundert wurde Castelfondo zum Sitz eines Zweiges der Familie Thun. Mit der Urkunde vom 9. April 1596 teilte sich die Familie in drei Linien, darunter "Castel Bragher", welche in Sigmund von Thun einen Vertreter fand (Allgemeines zur Familiengeschichte). Nach dem Tod von Sigmund fand eine Aufteilung des Zweiges unter den drei Söhnen statt, wobei Johann Cyprian von Thun die Gerichtsbarkeit über Castelfondo bekam.

In den folgenden Jahrzehnten zerstörten zwei Brandkatastrophen (1670, 1738) das Schloss. Nach dem Tod von Romedius Johann Franz Thun-Hohenstein 1719[8] saß kein Vertreter des Familienzweiges auf Castelfondo, sondern nur mehr teilweise und für kurze Zeit. Stattdessen wurden „Pfleger“ eingesetzt, die den einsetzenden Verfall nicht aufhalten konnten.[9] Fünf Jahre darauf wurde das Schloss schlussendlich an Vertreter des Familienzweiges „Castel Bragher“ verkauft.[10]

Unter Guidobald von Thun erfuhr das Schloss eine umfangreiche Erweiterung und Orientierung an prunkvollen Vorbildern der Zeit. Zu den Baumaßnahmen, welche auch sein Sohn Galeazzo fortführte, zählten die Errichtung des Schlosshofes 1856 und die Renovierung des Turmes, dem zentralen Bauteil des Schlosses. Dieser misst 25m Höhe mit einem Durchmesser von ca. sieben Meter, wobei die Mauerstärke drei Meter beträgt.[11]

Das Schloss liegt heute im Besitz von Hans-Ulrich von Thun und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Linkliste

[MS]

 

Galerie

[1] Ausserer, Karl, Der Adel des Nonsberges, in: Jahrbuch der k. k. Heraldischen Gesellschaft „Adler“, 9. Folge, 9. Band, Wien 1899, S. 13-252, hier S. 81.
[2] Siehe Inama, Virgilio, Il castello e la giurisdizione di Castelfondo nella Valle di Non. In: Archivio Trentino XV (1900), S. 135-217, hier S. 135-139.
[3] Siehe ebenda, S. 148 f.
[4] Siehe Feller, Claudia, Das Rechnungsbuch Heinrichs von Rottenburg. Ein Zeugnis adeliger Herrschaft und Wirtschaftsführung im spätmittelalterlichen Tirol, Wien-München 2010, S. 127.
[5] Chmel, Joseph, Actenstücke und Briefe zur Geschichte des Hauses Habsburg im Zeitalter Maximilian´s I. Monumenta Habsburgica. Sammlung von Actenstücken und Briefen zur Geschichte des Hauses Habsburg in dem Zeitraume von 1473 bis 1576. Erste Abtheilung: Das Zeitalter Maximilian`s I. Dritter Band, Wien 1858, S. 617, Nr. 9.
[6] Bernhard von Thun scheint bereits vor dem Verkauf bzw. nachher in mehreren Urkunden als "capitano di Castelfondo". Siehe Autonome Provinz Trient, Projekt Archive Thun. Archiv der Familie Thun der Linie Castel Thun. Regesten der Pergamente 1244-1914 im Landesarchiv von Trient, in: [http://www.trentinocultura.net/catalogo/cat_fondi_arch/progetto_Thun/progetto_ Thun_DE_h.asp], Abrufdatum 5.1.2011, S. 3, Nr. 252 und S. 119, Nr. 261.
[7] Siehe Zingerle, Ignaz von, Egger, Josef, Die tirolischen Weisthümer. IV. Theil: Burggrafenamt, Etschland, Eisackthal und Pusterthal, zweite Hälfte (Oesterreichische Weisthümer 5), Wien 1891, S. 326.
[8] Gorfer führt fälschlicherweise das Jahr 1779 an. Siehe Gorfer, Aldo, Guida dei castelli del Trentino, Trient ²1967, S. 580.
[9] Siehe Inama (Anm. 2), S. 161.
[10] Siehe Gorfer (Anm. 8), S. 580.
[11] Siehe Gorfer, Giuseppe, Il Trentino dei castelli Itinerari tra i paesaggi castellani, Trient 1992, S. 279.