allgemeine literatur zur familie thun-hohenstein

  • ADAMOLI, Antonello/GRETTER, L./MAURINA, A., Un palazzo sulla Via Imperiale. Palazzo Fugger, Trento 2001.
  • ALLGEMEINE DEUTSCHE BIOGRAPHIE,  Thienemann – Tunicius, Leipzig 1894.
  • ARBES, Jakub, J. Ex. hrabě František Thun z Hohenšteina. c. k. místodržící v království českém. Kritika úřadní činnosti Jeho Excellence 1895.
  • AUSSERER, Carl, Der Adel des Nonsberges. Mit 72 Abbildungen von Schlössern, Wappen und Siegeln, in: Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft Adler (1899) 9, S. 13–241.
  • BADER, Max, Landkomtur Johann Jakob Graf Thun (1640-1701). Ein frommer Verehrer des heiligen Antonius von Padua (Ein kleiner Beitrag zum 700 jährigen Jubiläum der Geburt des großen Heiligen), Padua 1895.
  • BOSL, Karl (Hrsg.), Lebensbilder zur Geschichte der böhmischen Länder (Band 2), München/Wien 1976.
  • BETTOTTI, Marco, La nobiltà trentina nel medioevo. Metà XII-metà XV secolo (Annali dell’Istituto storico italo-germanico in Trento. Monografie 36), Bologna 2002.
  • BITSCHNAU, Martin, Burg und Adel in Tirol zwischen 1050 und 1300. Grundlagen zu ihrer Erforschung (Mitteilungen der Kommission für Burgenforschung und Mittelalter-Archäologie, Sonderband 1), Wien 1983.
  • BOTTERI, Ottaviani Marina/Bellabarba Marco, Arte e potere dinastico. Le raccolte di Castel Thun dal XVI al XIX secolo, Trento 2007.
  • CASETTI, Albino, Guida storico-archivistica del Trentino, Trento 1961.
  • CHMELIK, Otto, Návstěva u Jeho Excelence Františka Thuna. Zámek Děčín v historických fotografiích/Besuch bei Seiner Exzellenz Franz Thun. Schloß Tetschen in historischen Ansichten, vydal Albis International pro Iniciativu pro děčínský zámek, Amici Decini a Státní oblastní archiv v Litoměřicích, Děčín 2002.
  • DEUTSCHES ADELSARCHIV, Adelslexikon. Stae – Tra (Band 131) 2003.
  • DOERR, August von, Der Adel der böhmischen Kronländer. Ein Verzeichniss derjenigen Wappenbriefe und Adelsdiplome, welche in den böhmischen Saalbüchern des Adelsarchives im K. K. Ministerium des Innern in Wien eingetragen sind, Prag 1900.
  • DOROTHEUM WIEN, Schloss Tetschen-Thun-Hohenstein, Wien 1933.
  • ENDERT, Dorothea van, Die Sammlung Thun : Sonderausstellung der Staatlichen Antikensammlungen München und der Stadtarchäologie Passau im Römermuseum Kastell Boiotro Passau, Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung – Museum für Vor- und Frühgeschichte / [Hrsg. Raimund Wünsche. Autoren Dorothea van Endert …], München 2003.
  • FAES, M./FRANZOI, Stefania, Breve storia della famiglia Thun e dell’archivio di Castel Thun, (masch.) Juli 1997.
  • FRANK-DÖFERING, Peter, Adelslexikon des österreichischen Kaisertums. 1804 – 1918, Wien 1989.
  • FRIEDENFELS, Armando, Gloriosus sanctus Romedius ex comitibus de Thaur Andek, et Altae Guardiae dominis, … nec non gloriosa domus comitum de Thun, 1699.
  • GALANDAUER, Jan, František kníže Thun. místodržící českého království, Prag 2007.
  • GLÜCKSELIG, Legis, Denkwürdigkeiten des Grafenhauses Thun-Hohenstein. Festgabe zu dem achtzigsten Geburtstag seiner Excellenz des hochgeborenen Herrn Herrn Franz Grafen von Thun-Hohenstein, Prag 1866.
  • GORFER, Aldo, Le valli del Trentino. Guida geografico, storico, turistica (Collana Aspetti turistici del Trentino), Trento 1959.
  • DERS., Aldo, Le Valli del Trentino. Trentino orientale e occidentale, Calliano Trento 1975.
  • DERS., Là dove nasce il Garda, Verona 1994.
  • HÖHENBÜHEL, Ludwig Freiherr von, Beiträge zur Geschichte des Tiroler Adels, Wien 1891.
  • LANGER, Edmund, Mittelalterliche Hausgeschichte der edlen Familie Thun. Die Anfänge der Geschichte der Familie Thun (1. Heft, Abt. 1), Wien 1904.
  • DERS., Mittelalterliche Hausgeschichte der edlen Familie Thun. 2. Abteilung: Die Geschichte der Familie Thun im 14. Jahrhundert (2. Heft, Abt.1), Wien 21905.
  • DERS., Mittelalterliche Hausgeschichte der edlen Familie Thun. Die Geschichte der Familie Thun im 14. Jahrhundert (Nachträge und Korrekturen 2. Heft, Abt. 2), Wien 21905.
  • DERS., Mittelalterliche Hausgeschichte der edlen Familie Thun. Die Thunische Familie in der ersten Hälfte des XV. Jahrunderts ;. Die Simeonische und Bertholdische Linie (3. Heft, 3. Abt.), Wien 1906.
  • DERS., Mittelalterliche Hausgeschichte der Familie Thun. Die Thunische Familie in der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts ;. Die Friederichische Linie der Familie Thun (4. Heft, Abt. 3), Wien 1907.
  • DERS.,  Mittelalterliche Hausgeschichte der edlen Familie Thun. Die Geschichte der Familie Thun im dritten Viertel des XV. Jahrhunderts. Mit Urkunden-Beilagen von LXXIV – CIX (Die Friederichische und Simeonische Linie) (Heft 5, Abt. 4), Wien 1908.
  • LANZ, Johann, Ausgewählte Vorfahren der Antonia Silvia Gräfin von Thun und Hohenstein (1875 – 1927), Wien 1980.
  • LEDINSKÁ, Hana, Děčínská zámecká knihovna (Příspěvek k dějinám), in: Smíškovská, Hana (Hrsg.), Z minulosti Děčína, II, 1974, S. 194–214.
  • LUZZI, Serena, Il „viaggiatore filosofo“ e il conte mecenate : lettere inedite di Carlo Antonio Pilati a Giovanni Vigilio Thun-Hohenstein di Castel Braghèr (1775-1777), in: Annali dell’Istituto Storico Italo-Germanico in Trento, Bd. 30.2004(2005), Trento 2004/05, S. 549-564.
  • MÁDL, Martin/KUNICKI, Jerzy J. Eiland, Georg Gundelach and the glassworks on the Děčín estate of Count Maximilian Thun-Hohenstein, in: Journal of glass studies, vol. 48, Corning 2006, S. 255-277.
  • MORENO, Maurizio, L’Ambasciata d’Italia a Praga, Prag 1997.
  • OSSANNA CAVADINI, Nicoletta/DANDREA, Ennio/BALDRACCHI, Manuela, Palazzo Thunn a Trento. Studi per un restauro, Trento 1998.
  • PERINI, Agostino, I castelli del Tirolo colla storia delle realtive antiche-potenti famiglie (1), Milano 1834.
  • RAMISCH, Hans, Drei Fürstbischöfe aus dem Hause Thun-Hohenstein als Mäzene barocker Kunst: Guidobald, Erzbischof von Salzburg (1654–1668), Wenzeslaus, Bischof von Passau (1664–1674) und Johann Ernst, Erzbischof von Salzburg (1687–1709), in : Barockberichte. Informationsblätter des Salzburger Barockmuseums zur bildenden Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts, H. 31 (2001), Salzburg 2001, S. 30–41.
  • RICH, Rudolf, Mittelalterliche Hausgeschichte der edlen Familie Thun. Jakob II. und seine Familie. Mit Beilagen von CXII bis CXXXV (Heft 6), Wien 1909.
  • DERS., Mittelalterliche Hausgeschichte der edlen Familie Thun. Viktor I. und seine Familie. Mit Beilagen von CXXXVI bis CLXVII (Heft 7), Wien 1910.
  • ROLLANDINI, Emanuela, Matteo Thun e le arti. Le collezioni, il palazzo e il castello attraverso il suo epistolario (1827-1890) (Collana di monografie 71), Trento 2008.
  • SCHMALIX, Adolf, Schlösser und Adel am Nonsberg, Brixen/Trient 1912.
  • SCHÖNACH, Ludwig, Aktenstücke zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. Nach den vom Kaplan Cyprian Pescosta in den Jahren 1861 und 1862 im Schlosse Thunn angefertigten Kopien, in: Mitteilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen, vol. 43, Prag 1905, S. 253.
  • SLAVÍCEK, Lubomír, „Sobe, umení, prátel°um“. Kapitoly z dejin sberatelství v Cechách a na Morave (1650 – 1939), Brno 2007.
  • SLAVÍCKOVÁ, Hana, Portrétní galerie Thun-Hohensteinů, Katalog výstavy v Okresním muzeu Děčín červen – září 1998, Děčín 1998.
  • THUN-HOHENSTEIN, Jaroslav von, Beiträge zu unserer Familiengeschichte, Tetschen 1925.
  • WURZBACH, Constant von, Bibliographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 45. Bd., Thugut-Török, Wien 1882.
  • ZIMMERMANN, Heinrich, Artistisches Quellenmaterial aus der gräflich Thun-Hohenstein’schen Fideikommissbibliothek in Tetschen, in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien, 7.1888, I-VI, Wien 1888.

Castel di Castelfondo

Die Gemeinde Castelfondo liegt am Ende des oberen Nonstales. Hoch über den 636 Einwohner (2007) zählenden Ort liegt das örtliche Castel, welches "durch furchtbare, finstere Schluchten und senkrechte Abstürze isoliert"[1] und nur auf nordwestlicher Seite zugänglich ist. Neben Castel Thun und Castel Bragher war das Castel di Castelfondo der dritte wichtige Sitz der Familie Thun.

 

 

Der Name der Burg stammte nicht vom gleichnamigen Dorf in der Nähe, da dieses im Mittelalter "Melango" hieß. Stattdessen kann mit aller Wahrscheinlichkeit der Name von einer in der Römerzeit bestandenen Festung ("castrum fundi") hergeleitet werden.[2]

Im Mittelalter war die Burg Sitz der größten Gerichtsbarkeit im Nonstal. Im 12. Jahrhundert scheinen als erste greifbare Gerichtsherren die Herren von Enn auf. Im 13. Jahrhundert folgte als Lehensträger Meinhard II., Graf von Tirol und Anfang des 14. Jahrhunderts die einflussreiche Adelsfamilie der Rottenburger.[3] Diese ließen zahlreiche Wohnhäuser um den Hauptturm errichten. Unter Heinrich VI. von Rottenburg, dem Hauptmann an der Etsch und Burggrafen von Schloss Tirol, wurde 1410 die Burg samt Gericht Castelfondo von Herzog Friedrich mit der leeren Tasche [4] Unter dessen Sohn, Herzog Sigismund von Österreich , der den Beinamen "der Münzreiche" trägt, taucht in Bezug auf das Castel di Castelfondo nun die Familie Thun auf: Geldnöte hatten den Herzog gezwungen, zahlreiche seiner Besitzungen, darunter auch Castelfondo, zu verpfänden. Simon von Thun übernahm daraufhin 1471 die Burg. Am 6. Juli 1474 folgte eine neue Bestätigung der Verpfändung.[5] Von dieser Zeit an blieb die Burg im Besitz der Thun. 1507 folgte die Übernahme des Castels durch Balthasar von Thun . Neun Jahre später ging die Burg schlussendlich in den Eigentum der Familie Thun über: Am 16. August 1516 verkaufte Kaiser Maximilian I. den Gerichtssitz an die Brüder Christoph und Bernhard von Thun .[6] In diesem "Übergangszeitraum" fand eine entsprechende Absicherung und Vergrößerung der Burg statt. Zudem ließ besagter Bernhard von Thun die 1282 erbaute Kapelle S. Maria in der Nähe der Burg restaurieren. Zu dessen Urbar zählten in dieser Zeit u. a. die Ortschaften Proveis und Laurein am Ende des Nonstales sowie 24 Höfe verstreut auf den Nons- und Sulzberg.[7]

Im 17. Jahrhundert wurde Castelfondo zum Sitz eines Zweiges der Familie Thun. Mit der Urkunde vom 9. April 1596 teilte sich die Familie in drei Linien, darunter "Castel Bragher", welche in Sigmund von Thun einen Vertreter fand (Allgemeines zur Familiengeschichte). Nach dem Tod von Sigmund fand eine Aufteilung des Zweiges unter den drei Söhnen statt, wobei Johann Cyprian von Thun die Gerichtsbarkeit über Castelfondo bekam.

In den folgenden Jahrzehnten zerstörten zwei Brandkatastrophen (1670, 1738) das Schloss. Nach dem Tod von Romedius Johann Franz Thun-Hohenstein 1719[8] saß kein Vertreter des Familienzweiges auf Castelfondo, sondern nur mehr teilweise und für kurze Zeit. Stattdessen wurden „Pfleger“ eingesetzt, die den einsetzenden Verfall nicht aufhalten konnten.[9] Fünf Jahre darauf wurde das Schloss schlussendlich an Vertreter des Familienzweiges „Castel Bragher“ verkauft.[10]

Unter Guidobald von Thun erfuhr das Schloss eine umfangreiche Erweiterung und Orientierung an prunkvollen Vorbildern der Zeit. Zu den Baumaßnahmen, welche auch sein Sohn Galeazzo fortführte, zählten die Errichtung des Schlosshofes 1856 und die Renovierung des Turmes, dem zentralen Bauteil des Schlosses. Dieser misst 25m Höhe mit einem Durchmesser von ca. sieben Meter, wobei die Mauerstärke drei Meter beträgt.[11]

Das Schloss liegt heute im Besitz von Hans-Ulrich von Thun und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Linkliste

[MS]

 

Galerie

[1] Ausserer, Karl, Der Adel des Nonsberges, in: Jahrbuch der k. k. Heraldischen Gesellschaft „Adler“, 9. Folge, 9. Band, Wien 1899, S. 13-252, hier S. 81.
[2] Siehe Inama, Virgilio, Il castello e la giurisdizione di Castelfondo nella Valle di Non. In: Archivio Trentino XV (1900), S. 135-217, hier S. 135-139.
[3] Siehe ebenda, S. 148 f.
[4] Siehe Feller, Claudia, Das Rechnungsbuch Heinrichs von Rottenburg. Ein Zeugnis adeliger Herrschaft und Wirtschaftsführung im spätmittelalterlichen Tirol, Wien-München 2010, S. 127.
[5] Chmel, Joseph, Actenstücke und Briefe zur Geschichte des Hauses Habsburg im Zeitalter Maximilian´s I. Monumenta Habsburgica. Sammlung von Actenstücken und Briefen zur Geschichte des Hauses Habsburg in dem Zeitraume von 1473 bis 1576. Erste Abtheilung: Das Zeitalter Maximilian`s I. Dritter Band, Wien 1858, S. 617, Nr. 9.
[6] Bernhard von Thun scheint bereits vor dem Verkauf bzw. nachher in mehreren Urkunden als "capitano di Castelfondo". Siehe Autonome Provinz Trient, Projekt Archive Thun. Archiv der Familie Thun der Linie Castel Thun. Regesten der Pergamente 1244-1914 im Landesarchiv von Trient, in: [http://www.trentinocultura.net/catalogo/cat_fondi_arch/progetto_Thun/progetto_ Thun_DE_h.asp], Abrufdatum 5.1.2011, S. 3, Nr. 252 und S. 119, Nr. 261.
[7] Siehe Zingerle, Ignaz von, Egger, Josef, Die tirolischen Weisthümer. IV. Theil: Burggrafenamt, Etschland, Eisackthal und Pusterthal, zweite Hälfte (Oesterreichische Weisthümer 5), Wien 1891, S. 326.
[8] Gorfer führt fälschlicherweise das Jahr 1779 an. Siehe Gorfer, Aldo, Guida dei castelli del Trentino, Trient ²1967, S. 580.
[9] Siehe Inama (Anm. 2), S. 161.
[10] Siehe Gorfer (Anm. 8), S. 580.
[11] Siehe Gorfer, Giuseppe, Il Trentino dei castelli Itinerari tra i paesaggi castellani, Trient 1992, S. 279.