Die Anfänge der Familie Thun

Die Ursprünge der Familie Thun

Der Ursprung der Familie Thun (erst ab 1628 Thun-Hohenstein) ist bis heute noch nicht gänzlich geklärt und durch die bereits gründlich untersuchten Quellen in den Standardwerken zur Familiengeschichte  [1] und der eher dürftigen Quellenlage im 11. und 12. Jahrhundert, ist auch in Zukunft kaum eine zufriedenstellende Antwort zu erwarten. Lediglich kann, insofern die Geschichte der Familie in den größeren geschichtlichen sprich regionalen aber auch überregionalen Kontext gestellt wird, eine Annäherung stattfinden.

Der Herkunftsort der Familie Thun ist, fernab von Ursprungslegenden und diversen Theorien, im Nonstal im heutigen Trentino zu suchen. Die Familie Thun trittt in der heutigen Überlieferung in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts dort auf, wo sich am Eingang des Tales auf der rechten Seite flussaufwärts des Noce der Engpass Rocchetta (ehemals Puntelpeyn oder Ponte alpino [2]) mit einer Anhöhe befindet. Diese Gegend bildete früher die Pfarre Ton, zusammengesetzt aus den kleinen Dörfern Vigo [3], Novesino (heute Masi Nosin), Toss und einige andere. Ein Dorf, das Tono hieß, gab es wohl nicht. Pinamonti [4] schreibt, er selbst habe noch eine Urkunde in Händen gehalten, wo eine plebs Toni im Jahre 1145 vorkam, leider ist dieses Dokument heute nicht mehr erhalten. Jedoch wird heute noch die Pfarre in Vigo „Ton“ genannt, welche ab immemorabili (zu unbekannter Zeit) entstand.

Auf der Anhöhe, auf der die Familie Thun erstmals ihren Stammsitz hatte, steht heute noch die Kapelle S. Margherita, welche die Thuns, als sie ihre Residenz zum Hügel nähe Vigo, dort wo heute Castel Thun thront, verlegte, erbauen ließ. Flur-, Straßen- und Ortsnamen erinnern jedoch noch an die Zeit, als die Anhöhe am Eingang des weiten Nonstales Sitz der Familie war. [5]

Namensentwicklung [6]

Woher der Name „Tono“ stammt, ist ebenfalls ungewiss. Es gibt in den diversen Zeugnissen Namensformen wie Tunno, Tonno, Thunne, Tunn. Erst im Laufe des 14. Jahrhunderts bürgerte sich die „deutsche Form“ von Tono „Thunn“ ein, eine Abwandlung, welche sich durch die Kontakte zu den deutschsprachigen Gebieten und die Ausbreitung der Familie vor allem im mitteleuropäischen Raum zu „Thunn“ erklärt. Durchgesetzt hat sich der Name „Thun“ dann ab dem Jahre 1407 mit dem Eintritt von fünf Familienmitgliedern in den Elephantenbund. [7] Die Nonsberger jedoch benennen die Familie heute noch „Ton“.[8]

Weitere Anknüpfungspunkte an das Problem der Herkunft des Namens bzw. der Familie selbst finden sich in den Aufzeichnungen aus dem 12. Jahrhundert zum bekannten Tonalepass, welcher ja dieselbe Wortwurzel enthält. Dieser soll bereits 1127 bei der Schenkung des Hospizes S. Bartolomeo am Tonalepass erwähnt worden sein [9], also vor der ersten überlieferten Erwähnung des Familienmitgliedes Bertoldus de Tonno aus dem Jahre 1145, was belegt, dass der Name „Ton“ schon vorher in der Gegend des Nonstales und des Val di Soles verbreitet war. Der Pass, welcher im Mittelalter als wichtiger Übergang für den Handel fungierte [10] befand sich nicht in unmittelbarer Nähe des Sitzes der Familie an der Rocchetta. Auch war es im Mittelalter für Personen üblich, sich nach dem Wohnort zu benennen und nicht umgekehrt. [11]

Auch jene Vermutungen, die Familie Thun würde von den Schweizer Thuns und der Stadt Thun abstammen [12], werden durch eine etymologisch-historische Analyse relativiert. Die Stadt Thun am Thunersee schien erstmals um 700 als „lacum Dunensis“ [13] auf. Der Name wird hier vom keltischen Wort „dunum“ für Befestigunsanlage bzw. Palisadenwerk abgeleitet. Die Wortwurzel ist bei der Familie Thun eine andere, nämlich „Ton“. Dass das Wappen der Stadt dem Urwappen der Thuns sehr ähnelt ist auch kein Argument: die heraldischen Darstellungsmöglichkeiten im Mittelalter waren begrenzt und können so zu vielen Überschneidungen führen.

Die Herkunft der Familie Thun aus dem Nonstal ist demnach nicht zu bestreiten. Bei den Überlegungen allerdings, ob, wann und wodurch die Familie in das Nonstal gelangte, bleibt viel Platz für Mutmaßungen. Am ehesten stammt das Adelsgeschlecht jedoch von der im Nonstal ansässigen romanisierten langobardischen Bevölkerung ab und hatte sich mit der Zeit zu einer angesehenen Familie entwickelt. Als das Bistum Trient im Jahre 1027 durch Kaiser Konrad II. zu einer Grafschaft wurde, stellte sich die Familie zuerst in den Dienst von Adeligen, später dann in den des Bischofs (Ministeriale). So konnten sie durch geschickte Diplomatie und wichtigen Belehnungen ihre Macht weiter ausbauen. [14]

Die ersten Familienvertreter

Der Prager Prämonstratenserpater Armando Friedenfels führt in seinem Werk zur Familie Thun-Hohenstein einen Albertinus de Tono an, welcher im Jahre 1050 bereits als angesehener Mann in der Gegend von Trient gelebt haben soll und lange Zeit an die Spitze Thun’scher Stammbäume gesetzt wurde. [15] Allerdings bemüht sich der Autor in diesem Werk nicht um historische Genauigkeit, sondern vielmehr um eine Lobhymne auf die Familie Thun und seinen persönlichen Gönner Romedio von Thun . Der Name Albertinus kommt zwar später immer wieder in der Familie vor, jedoch ist dies kein zwingender Beweis für eine Verwandtschaft.

Eine erste belegte Erwähnung eines Mitglieds der Familie Thun findet sich in der Stiftungsurkunde des Klosters St. Michael an der Etsch aus dem Jahre 1145 [16], in der ein Bertoldus de Tunno als Zeuge der Stiftung genannt wird. Bertoldus tritt noch einmal im Jahre 1155 als Zeuge bei einer Urkunde des Bischofs Eberhard von Trient (1154-1156) in Riva auf. [17] Ob der Name „de Tonno“ als Familienhinweis galt, oder als bloße Angabe des Herkunftortes, lässt sich heute nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, auf diese Problematik stößt man in der genalogischen Forschung immer wieder. Jedoch trat Berthold als zweiter Zeuge nach Eberhard von Flavon auf, also ist anzunehmen, dass es sich hierbei bereits um einen angesehenen Familiennamen handelte.

Im 12. Jahrhundert finden wir noch weitere vereinzelte Thunmitglieder, welche jedoch aus Mangel an Quellen, wie auch bei Berthold, nicht in eine gesicherte Stammesfolge eingebaut werden können. So etwa ein Pietro di Tonno im Jahre 1165, der als Zeuge bei dem Testament der Beatrice d’Este fungiert haben soll [18],[break] oder die Brüder Adelperus und Anselmus , welche zusammen auf einer Urkunde des Domkapitels Trient aus dem Jahre 1170 [19] erscheinen. Da sie zur selben Zeit wie Bertoldus gelebt haben, ist anzunehmen, dass es sich dabei um engere Verwandte handeln muss (Neffen, Brüder, etc.). Zusammenhängender werden die Namen aus der Familie, sobald Personen des Öfteren in Urkunden (im Umkreis von Trient) erscheinen, im besten Falle mit Angabe des Vaters.

Bei diesen ersten Erwähnungen treten die diversen Familienmitglieder meist als Zeugen eines Rechtsaktes auf. Es gibt zwar wenige soziologische Untersuchungen zur Reihung der Zeugen einer Urkunde im früheren Mittelalter[20], man kann jedoch durchaus sagen, dass die Rangordnung in der Zeugenreihe auch Ausdruck von Ansehen war. Regional zeigen Untersuchungen, dass auch in Alttirol eine Reihung nach Rangordnung nicht ungewöhnlich, jedoch nicht ausschließlich war.[21]

Die Vertreter der Familie Thun sind in den Quellen des 12. Jahrhunderts, vorne an Bertoldus in der Stiftungsurkunde von St. Michael an der Etsch und später bei der Urkunde aus Riva, durchwegs unter den ersten Zeugen zu finden[22], was annehmen lässt, dass diese Personen bereits in der Mitte des 12. Jahrhunderts als anerkannt und ehrenwert galten, was zum Schluss führt, dass auch die Familie hohes Ansehen im Trentiner Raum genoss.

Wie groß die Familie damals bereits war, vermag man heute nicht mehr zu beantworten. Anzumerken ist lediglich, dass in der „carta de collonellis“ von 1190 [23], bei der Bischof Konrad von Trient für den Römerzug Kaiser Heinrichs VI. fünf Heeresgruppen zusammenstellt, die Familie der Thun als vierte Gruppe „illi de Tun“ (jene der Thun) mit den Herren von Ivano und Flavon, Rumo und Spaur genannt wurde. Diese Redewendung „illi de“ wird speziell in dieser Urkunde im Unterschied zum Begriff „domus“ verwendet, einige wenige werden hingegen ohne eine Spezifizierung, also mit bloßem Namen, angegeben. „Domus“ wurde im Mittelalter als größerer Haushalt verstanden, welcher nicht nur die Kernfamilie, sondern auch weitere Familienmitglieder, Knechte und Mägde mit einbezieht. Die Bezeichnung „illi de“ soll deshalb einen Unterschied zu diesem beschreiben, zumal domus als Begriff etabliert war. Dabei handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine kleinere familiäre Gemeinschaft. [24] Somit kann man annehmen, dass die Familie Thun in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zwar eine größere Familie mit gewissem Ansehen war, jedoch noch nicht den Status eines „domus“ erreicht hatte. Leider gibt es aus dieser Zeit im Raum Trient nicht genügend Quellenmaterial um eine umfassende sozialgeschichtliche Studie anzufertigen und auch letzte Zweifel auszuräumen. Mit Sicherheit zeugt die carta de colonellis jedoch von der Wichtigkeit der Familie bereits zu diesem Zeitpunkt, zumal sie als Führer der vierten Heeressäule (der des Nonstales) genannt werden.

Ab dem Zeitpunkt dieser berühmten carta dei colonelli wird die Quellenlage um die Familie Thun dichter. Eine ununterbrochene Stammesreihe lässt sich seit Manfredinus festmachen. Dieser wird in einer Urkunde des Bischofs Albert von Trient von 1187 als Zeuge erwähnt. [25] 1199 folgt eine weitere Erwähnung dieses Manfredinus neben seinem Bruder Albertinus de Tonno in einer für die Familiengeschichte überaus wichtigen bischöflichen Urkunde von 1199: Die Familienvertreter wurden mit der Anhöhe Vision bei dem Engpass Rocchetta belehnt, um dort ein Schloss, welches zum ersten Stammsitz der Thuns werden sollte, bauen zu können. [26] Albertinus wird bei der Belehnungsurkunde als erster genannt und ist somit vermutlich der ältere der beiden Brüder, allerdings reicht seine Linie nur bis Anfang des 14. Jahrhunderts. Manfredinus und seine direkten Nachkommen hingegen werden als Stammväter der Familie Thun angesehen.

Als dritter Empfänger der Belehnung wird ein Liutus de Marostega angeführt, welcher vielleicht ein Schwager der Beiden war. Alle drei empfangen die Belehnung allerdings nicht nur für sich, sondern auch für die vermutlich noch minderjährigen Brunatus , Petrus , Adelperus und Ottolinus . Nur bei Letzterem und dessen Vater Marsilius , welcher zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war, ist auf den ersten Blick gesichert, dass er von der Familie Thun abstammt („[…] nec non et Ottolini, quondam Marsilii, de suprascripto loco Tonni […]“). Da sich aber sei es ein Brunatus, als auch ein Petrus und Adelperus in anderen Dokumenten finden, ist anzunehmen, dass sich die Bezeichnung „de loco […] Tonni“ auf alle angeführten Personen bezieht.

Pinamonti, der des Öfteren auf Dokumente zugreifen konnte, welche heute verloren sind, führt ein Hörigkeitsbekenntniss aus dem Jahre 1218 an [27], bei welchem Manfredinus und Brunatus als Eigentümer der Leute des Herrn Pellegrini de Tegnarolo genannt werden. Dies würde nicht nur bedeuten, dass Manfredinus, welcher heute an die Spitze des Thun’schen Stammbaums gesetzt wird, 1218 noch lebte, sondern auch, dass die Familie Thun bereits Anfang des 13. Jahrhunderts Besitzungen hatten, welche über das Nonstal hinausreichten.

Manfredinus hatte einen Sohn namens Warimbert I. , bei welchem die Quellenlage deutlich dichter wird. Diese zeigt, dass in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts dieser Warimbert die Familie nach außen hin vertrat: neben dem Auftreten als Zeuge bei diversen Belehnungen, war er als Vasall des Bischofs bei Lehensgerichten, Befehlsverordnungen u.Ä. anwesend. [28]

Der Besitz des Geschlechtes scheint ursprünglich nicht sehr groß gewesen zu sein, so standen die Thuns anfangs als Vasallen den Grafen von Flavon und Eppan in Lehen. Die Familie scheint bereits einiges an Reichtum angesammelt haben, zum Beispiel erhielt Bischof Egno von Trient aus dem Hause Eppan im Jahre 1261 von Oldericus und Enricus de Visione [29] ein ansehnliches Darlehen. [30] Dennoch konnte die Familie erst nach dem Aussterben des Eppaner Geschlechtes [31] richtig aufblühen, da sie die Lehen, die sie ursprünglich von den Grafen von Eppan empfingen, vom Bischof oder dem Landesfürsten erhalten konnten und somit als Ministerialen in den Dienst des Bischofs traten.

[MT] Lesen Sie >hier< etwas über den Aufstieg der Familie Thun.

 

[1] Vgl. hierfür Giuseppe Pinamonti, Memorie intorno la famiglia de’ Signori di Tono ora conti di Thunn, Milano 1839; Legis Glückselig, Denkwürdigkeiten des Grafenhauses Thun-Hohenstein, Prag 1866; Carl Ausserer, Der Adel des Nonsberges. Mit 72 Abbildungen von Schlössern, Wappen und Siegeln, in: Jahrbuch der k. k. heraldischen Gesellschaft „Adler“, Wien 1899; Edmund Langer/Rudolf Rich, Mittelalterliche Hausgeschichte der edlen Familie Thun (8 Bände), Wien 1904-1910.
[2] Vgl. Ausserer, Der Adel des Nonsberges, S. 43.
[3] Der Name „Vigo“ stammt vermutlich von „vicus“ für Gehöft bzw. Dorf ab, später wurde dann aus „vicus Toni“ einfach „vicus/Vigo“.
[4] Vgl. Pinamonti, Memorie, S. 10.
[5] Vgl. z.B. die Straßen „via S. Margherita“ oder „via Tor di Visione“, die „localitá Castelletto“ (kleines Schloss).
[6] Lesen Sie hierfür auch den Lexikonartikel Etymologie - der Name "Thun"
[7] Gründungsschrift vom 28. März 1407 abgedruckt bei: Jakob A. Brandis, Geschichte der Landeshauptleute von Tirol, Innsbruck 1850, S. 156-162.
[8] Vgl. Quirino Bezzi, La storia della Val di Sole, S. 139.
[9] Testament des Dominikus de Marchis vom 13. April 1127, erwähnt bei Bartolomeo Del Pero, Geschichte des Hospizes auf dem Tonalepaß (Der Schlern 14) 1933, 288-289, hier S. 288.
[10] Vgl. Gian Maria Varanini, Itinerari commerciali secondari nel Trentino bassomedievale, in: Die Erschließung des Alpenraumes für den Verkehr im Mittelalter und der frühen Neuzeit. L’apertura dell’area alpina all traffico nel medioevo e nella prima era moderna (Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer, Hrsg. von der Kommission III Kultur, Berichte der Historikertagungen 7), Bozen 1996, S.101-128, hier S. 108-109; für die Geschichte des Hospizes S. Bartolomeo immer noch grundlegend, jedoch dürftig: Bartolomeo Del Pero, Geschichte des Hospizes auf dem Tonalepaß (Der Schlern 14) 1933, 288-289.
[11] Vgl. Josef Egger, Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit, Innsbruck 1880, S. 264.
[13] Vgl. Hektor Ammann, Die Anfänge der Stadt Thun (Sonderdruck aus der „Zeitschrift für Schweizerische Geschichte“ XIII. Jahrgang Heft 3 1933), S. 7-8.
[14] Grundlegend für die Entwicklung des Nonsberger Adels vgl. Ausserer, Der Adel des Nonsberges.
[15] Vgl. Armando Friedenfels, Gloriosus Sanctus Romedius ex comitibus […] nec non gloriosa domus comitum de Thun [..], Prag 1699, S. 7; Friedenfels war bereits zu seiner Zeit als Panegyrist bekannt, wurde jedoch selbst in wissenschaftlichen Zeitschriften wie der Acta Eruditorum hoch gelobt, dabei wurden seine unfundierten Erkenntnisse zur Geschichte der Familie Thun in dieser Zeitschrift übernommen: vgl. Acta Eruditorum, Lips.4 (1703), S. 68-71.
[16] Stiftungsurkunde der Kirche St. Michael an der Etsch vom 29. Sept. 1145, abgedruckt bei: Joseph Freiherr von Hormayr, Geschichte der gefürsteten Grafschaft Tirol (Erster Theil. Zweite Abteilung), Tübingen 1808, S. 68-69. Die Urkunde ist im Original nicht mehr erhalten. Eine zweite Abschrift findet sich bei Bernedetto Bonelli, Notizie istorico-critiche della chiesa di Trento, Trient 1760, S. 391-392; Bonelli transkribiert allerdings Pertoldus de Tunne.
[17] Urkunde von 4. April 1155 in Riva, abgedruckt bei Rudolf Kink, Codex Wangianus. Urkundenbuch des Hochstiftes Trient (Fontes Rerum Austriacum 2,5), Wien 1825 (photografischer Nachdruck), S. 21-24.
[18] Vgl. Ludovico A. Muratori, Delle Antichità Estensi, Bd.II, o.O. 1740, zit. bei Pinamonti, S. 23.
[19] 13. August 1170 in Trient, gedruckt bei: Emanuele Curzel (Hrsg.), I documenti del capitolo della cattedrale di Trento. Regesti (1147-1303) (Rerum Tridentinarum Fontes VI), S.58, Nr.3.
[20] Vgl. hierfür grundlegend Julius Ficker, Vom Reichsfuerstenstande. Forschungen zur Geschichte der Reichsverfassung zunaechst im XII. und XIII. Jahrhunderte, Band I, Innsbruck 1861, S. 155-184; Heinrich Fichtenau, Die Reihung der Zeugen in Urkunden des frühen Mittelalters, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung (MIÖG), Band 87, Wien/Köln/Graz 1979, S. 302-315.
[21] Vgl. hierfür für den Trentiner Raum die umfassende Untersuchung von Marco Bettotti, La nobiltà trentina nel medioevo (metà XII - metà XV secolo), Bologna 2002.
[22] Bei der erwähnten Stiftungsurkunde wird Bertoldus de Tunne sogar als zweiter Zeuge nach Eberhard Graf von Flavon (Heberhardus Comes de flaume) angeführt.
[23] Urkunde von 18. Juli 1190 in Trient: Kink, Codex Wangianus, S. 102-104, Nr. 40.
[24] Vgl. Bettotti, La nobiltà trentina nel medioevo. Bettotti untersucht hier anhand der Urkunden aus dem 12. Jahrhundert, vor allem dem Codex Wangianus, die Begrifflichkeiten im Umgang mit Adel und dessen Umfeld, vgl. S. 133-135.
[25] Urkunde von 18. Juni 1187 in Trient: Kink, Codex Wangianus, S. 67-70, Nr. 26.
[26] Urkunde vom 17. Juli 1199 in Metz (Trentino): Kink, Codex Wangianus, S. 140-142, Nr.64.
[27] Josef von Hippoliti (†1763, Franziskaner bei S. Bernardino, Pergine), Manuskript, zit. bei Edmund Langer, Mittelalterliche Hausgeschichte der edlen Familie Thun, Heft 1, 1. Abteilung. Die Anfänge der Familie Thun, Wien 1904, S. 6.
[28] Um nur einige zu nennen: Belehnungsurkunde von 11. März 1212 in Trient:  Kink, Codex Wangianus, S. 242-244, Nr. 103; Aufforderung/Befehl  Bischofs Albert von Trient zur Stellung eines Ritters für jeden, der ein feudum de colonello besitze vom 23. Mai 1220, abgedruckt bei: Bonelli, Notizie II, S. 552-553.
[29] Im 13. Jahrhundert nannten sich einige Familienmitglieder nach dem Schloss Vision ("de Visione"). Dies wurde nicht immer konsequent eingehalten, weshalb wir heute mit Sicherheit wissen, dass es sich dabei um dieselbe Familie handeln muss.
[30] Gebietsarchiv Litomerice, Teilarchiv Decín Tetschen/Bodenbach, Familienarchiv Thun, Sektion IV, 6, 1-3.
[31] Egno von Eppan (†1273), Fürstbischof von Brixen und später unter Papst Innozenz IV. Fürstbischof von Trient, ist durch seine Seitenwechsel bei dem Streite zwischen Kaiser Friedrich II. und Papst Gregor IX. bekannt geworden. Als er und kurz darauf sein Bruder Gottschalk († ca. 1300), Kanonikus in Trient, starb, starb auch das Geschlecht der Eppaner aus. Vgl. zur Geschichte der Grafen von Eppan Walter Landi, Die Grafen von Eppan. Land und Adel an der Etsch und im Gebirge zwischen 11. und 13. Jahrhundert, Innsbruck 2009.

Freiin von Thun Katharina (1534-1616)

Äbtissin im ehemaligen Benediktinerinnenkloster Sonnenburg im Pustertal (1567-1616).

Katharina Freiin von Thun (*um 1534 Castel Thun, †29. Februar 1616, Kloster Sonnenburg, katholisch), Benediktinerin im Kloster Sonnenburg, seit 1567 Äbtissin auf Sonnenburg.

Familie

Katharina von Thun ist das älteste Kind Jakobs von Thun und seiner Frau Margaretha Freiin von Spaur und Valer . Jakob, bis 1523 Hauptmann in Peutelstein und später Pfleger der Festung Ehrenburg im Außerfern, war einer der Söhne von Anton Maria II., genannt „Potens“ , der als Vater aller heute noch lebenden Linien gilt. Auch stiftete Jakob die erste Linie Castel Caldes, welche jedoch bereits um 1633 wieder ausstarb.

Katharina hatte fünf Geschwister, drei davon überlebten das Kindesalter nicht. Die jüngere Schwester Helene heiratete 1551 in Wien Johann von Liechtenstein, Pfleger zu Kaltern und  Laimburg. Der jüngste Sohn aus der Ehe Jakobs und Margarethas, Anton Jakob konnte den Zweig Caldes fortführen, er war Mundschenk und Gardehauptmann von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich und war mit Katharina Barbara von Annenberg verheiratet.[32]

 

Leben

Aus Katharinas Kindheit ist nichts überliefert. Wir können lediglich vermuten, dass sie bei ihrer Familie auf Schloss Caldes aufwuchs. Für sie war offensichtlich der Eintritt in ein Kloster geplant. In der frühen Neuzeit war es weniger üblich, die älteste Tochter in ein Kloster zu schicken. Nur zwei Gründe konnte es hierfür geben: entweder war die Familie nicht in der Lage die Mitgift für eine Vermählung aufzubringen oder aber es war der Wille der Tochter. Welcher Grund bei Katharina der Fall war, ist heute nicht mehr auszumachen. Überliefert ist lediglich, dass ihr Vater Jakob zwar angesehen und tatkräftig war, insbesondere beim Ausbau von Straßen im alten Tirol, sich jedoch öfters in finanziellen Dingen verschätzte.[33]

Der Eintritt ins Kloster geschah üblicherweise zwischen dem zehnten und eltften Lebensjahr, auf Sonnenburg selbst war dies oft noch zu spät, man meinte, je jünger die Mädchen waren, desto „formbarer“.[34] Dass Katharina deshalb spätestens Mitte der 1540er Jahre bereits im Kloster war, ist durchaus anzunehmen.

Eine erste gesicherte Nachricht von Katharina bekommen wir von ihr erst aus dem Jahr 1552, wo sie im Benediktinerinnenkloster Sonnenburg im Pustertal Profess ablegte.[35]

Bereits am 27. November 1567, im Alter von ungefähr 33 Jahren, wurde sie von den Nonnen zur 31. Äbtissin des bedeutenden Tiroler Frauenklosters gewählt.

Das Benediktinerinnenkloster Sonnenburg ähnelte mehr einem Stift für adelige Damen als einem Kloster mit strenger Klausur nach den Richtlinien des Hl. Benedikt von Nursia, wie es die Klostergründung ursprünglich vorsah. 1039 vom Einsiedler Volkhold aus dem Haus der  Grafen von Lurngau und Pustertal gegründet, konnte das erste Frauenkloster Tirols seinen Einfluss und Besitz immer weiter vermehren. Durch etliche Ländereien, die das Kloster von der Stifterfamilie erhielt, bis hin zur Gerichtsbarkeit und dem adeligen Stand der Nonnen wurde das Kloster Sonnenburg in Alttirol immer bedeutender.

Dies führte nicht nur zu Wohlwollen, insbesondere der Stolz der adeligen Nonnen zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Klosters, die Einhaltung einer strengen Klausur wurde immer wieder verweigert und auch sonst nahmen sich die Nonnen einige Freiheiten heraus. Nachdem am Ende des 15. Jahrhunderts der schon beinahe berühmte Streit zwischen der damaligen Äbtissin Verena von Stuben (1420-1472) und dem Kardinal und Bischof Nikolaus von Cusa (1404-1464) ausbrach[36], stand das Kloster im Visier von päpstlichen Visitatoren. Die Vorgängerin Katharinas, Barbara III. von Caldes (Äbtissin von 1562-1565) wurde wegen anzüglichen Verhaltens und Misswirtschaft angeklagt. Laut den Visitationsprotokollen soll die Äbtissin nicht nur das Kloster missgewirtschaftet haben, auch soll unter ihrer Herrschaft zuviel Weltliches hinter die Klostermauern gelangt sein. Ihr wurde vorgeworfen, sie umgebe sich mit fremden Leuten, ließ sogar Verwandte im Kloster leben. Unzucht selbst konnte ihr während der Visitationen nicht nachgewiesen werden, jedoch weigerte sie sich, wie ein Jahrhundert zuvor Verena von Stuben, die Reformen, welche der Bischof von Brixen verlangte, umzusetzen.

Barbara von Caldes schien eine gewisse Feindschaft mit Katharina von Thun zu hegen. Als sie nämlich bei der Regierung beklagte, die Konventfrauen würden ihr zu wenig Gehorsam zollen, hob sie diese besonders hervor: Die Äbtissin wollte, dass Katharina von allen ihren Ämtern abgesetzt wurde. Auch ihre Dechantin Felicitas Vintler sollte durch eine Nonne aus ihren eigenen Reihen ersetzt werden.[37] Da ihr aber die Regierung nicht entgegenkommen wollte und die Anschuldigungen an ihre Person nicht abbrachen, trat sie letzten Endes im August[break] 1565 von ihrem Amt zurück.[38] Nach einer zweijährigen Regierungszeit von Felicitas Vintler wurde Katharina von Thun, als deren enge Freundin und bekannt als tatkräftige Person, zur 31. Äbtissin des Klosters gewählt.[39]

Sie galt als energische Frau, was im großen Briefkorpus ersichtlich wird, den sie hinterließ.[40] Rudolf Humberdrotz, der die Chronik der Sonnenburg erstmals edierte, ging sogar soweit Katharina als „eine der besten Äbtissinnen“ des Klosters zu bezeichnen.[41] Sie korrespondierte viel mit ihrer Familie, von der sie einiges an finanzieller Unterstützung für das Kloster erwartete und wohl auch bekam.[42]

Obwohl Katharina und ihre Vorgängerin große Differenzen zu haben schienen, waren sie im Bezug auf die vom Bistum geforderten Klausurreformen einer Meinung, auch sie setzte nach ihrem Amtseintritt den Streit offen fort.

Die innere Disziplin ließ offensichtlich trotz ihrer harten Hand zu wünschen übrig, was der Brixner Bischof Christoph Andreas von Spaur (Bischof von 1600-1613) in seinem Visitationsbericht aufzuzeigen versuchte. Er bemängelte die Einstellung der Nonnen und führte die mangelnde Klausur auf die große Abhängigkeit des Klosters vom Adel der Provinz zurück, womit er sicherlich nicht Unrecht hatte. Doch waren sicherlich auch adeliger Stolz und eine gewisse Bequemheit ein Beweggrund alle Reformversuche abzuwenden.

Die von den Visitatoren vorgeschlagenen Veränderungen, de facto Einschränkungen, wies Katharina mit der Begründung zurück, würden Ausgänge der Nonnen sowie Besuche der (vor allem) männlichen Verwandten verboten werden, das Stift bald keinen Zulauf mehr bekommen würde, da es sich letzten Endes um adelige Frauen handelt.[43]

Im Jahr 1597 wurden die Nonnen von einem Brand, ausgelöst durch einen Blitzschlag, heimgesucht, das Kloster brannte dabei bis auf die Grundmauern nieder. Die Bewohnerinnen, unter der tatkräftigen Leitung von Katharina, zogen deshalb auf die nahestehende Michelsburg. Durch reiche Spenden der adeligen Familien der Nonnen, aber auch der Umgebung konnten sie ein Jahr später wieder zurück auf die Sonnenburg. Die Ausstattung war zwar minimal, jedoch war das Kloster durchaus bewohnbar.

Katharina ließ nach dem Brand das Kloster wieder aufbauen. Auch kümmerte sie sich in der näheren Umgebung um den Ausbau von Straßen, insbesondere ins Gadertal. Sie ließ etwa die ehemalige Panbrücke (heutige Rienzbrücke), die über die Rienz ins für das Kloster wichtige Gadertal führte, aus Stein bauen. Davon zeugt eine Bauinschrift auf einem Pfeiler, der sich heute im Klosterkreuzgang befindet.[44]

Im Jahr 1608 ließ Katharina eine Stiftungstafel anfertigen, die einerseits die Gründung des Klosters erläuterte, andererseits alle Äbtissinnen mit ihrer Herkunft anführte.[45] Diese Stiftungstafel hängt noch heute im Schloss Sonnenburg.[46]

Auch Katharina konnte (oder wollte) die Probleme des Klosters, d.i. die Probleme mit dem Bistum Brixen, nicht lösen. Sie verweigerte jede Reform und somit scheiterten die Visitatoren wieder.[47] Die Bereitschaft zu einem Gespräch war also auch im 16. und Beginn des 17. Jahrhunderts von Seiten der Nonnen nicht groß: der Umstand, dass nur Adelige in das Kloster eintreten durften spielte dabei eine große Rolle. Die Nonnen wollten nicht in Klausur leben, sie sahen sich als privilegiert an und durch die zahlreichen Stiftungen ihrer Familien, auf denen das Kloster nicht verzichten konnte, auch im Recht.

Katharina starb am 29. Februar 1616 auf Sonnenburg und wurde dort begraben. Die Grabstätte ist jedoch nicht mehr auszumachen. [MT]

 

Bibliographie

Ausgewählte Quellen

  • Gebietsarchiv Litomerice, Teilarchiv Decin/Tetschen-Bodenbach, Familienarchiv Thun, Tiroler Abteilung, Sektion VI, 65, 85, 105, 135
  • Sonnenburg, Stiftungstafel mit Gründungsbericht des Klosters Sonnenburg und Wappen der Äbtissinnen von der Gründung bis zum Jahre 1779
  • Tiroler Landesarchiv, Codex 2355, Briefverkehr der Äbtissin Katharina von Thun
  • Ebd., Sonnenburger Missivbuech, Cod. 2337
  • Ebd., Archiv des Stiftes Sonnenburg, Faszikel XXVI, Pos. 52

 

Literatur

  • Bertel Ernst/Sternbach Lothar von, Die Nonnen aus dem adeligen Benediktinerinnenkloster Sonnenburg im Pustertal, in: Der Schlern 65 (1991), S. 559-587
  • Glückselig Legis, Denkwürdigkeiten des Grafenhauses Thun-Hohenstein, Prag 1866
  • Humberdrotz Rudolf, Die Chronik des Klosters Sonnenburg (Band 1) (Schlern-Schriften 226), Innsbruck 1963
  • Knötig Karl, Die Sonnenburg im Pustertal, Bozen 1985
  • Trojer Miriam, Die Inschriften des ehemaligen Benediktinerinnenklosters Sonnenburg im Pustertal, Innsbruck 2008 (Dipl. masch.)
  • Thun und Hohenstein Jaroslav, Beiträge zu unserer Familiengeschichte, Tetschen 1925.

 

Galerie

[1] Vgl. Jaroslav Thun und Hohenstein, Beiträge zu unserer Familiengeschichte, Tetschen 1925, Stammtafel IV.
[2] Vgl. Legis Glückselig, Denkwürdigkeiten des Grafenhauses Thun-Hohenstein, Prag 1866, S. 36-37.
[3] Die Äbtissin von Sonnenburg Ursula von Wolkenstein (1547-1562) gibt in einem Brief an Sigmund von Thun (I526), der für eine seiner Nichten um Aufnahme in das Kloster angesucht hatte, Gründe an, warum sie Mädchen, die älter als zehn oder elf Jahre sind, nicht mehr aufnehmen will, vgl. Tiroler Landesarchiv, Sonnenburger Missivbuech, Cod. 2337, S. 107.
[4] Vgl. Ernst Bertel/Lothar von Sternbach, Die Nonnen aus dem adeligen Benediktinerinnenkloster Sonnenburg im Pustertal, in: Der Schlern 65 (1991), S. 559-587, hier S. 561.
[5] Bei diesem Streit war die Lage etwas komplexer: Es ging in erster Linie um die Reformen, die Nikolaus von Cusa als päpstlicher Legat im Kloster durchführen wollte, weitete sich aber binnen kürzester Zeit auf ein Machtstreit wegen Gerichtsbarkeit, Weideland und Ähnliches aus. Für eine ausführliche Darstellung des Streites vgl. Karl Knötig, Die Sonnenburg im Pustertal, Bozen 1985, S. 40-45.
[6] Vgl. Bemerkungen des Kommissärs Hofstätter, zit. bei Rudolf Humberdrotz, Die Chronik des Klosters Sonnenburg (Band 1) (Schlern-Schriften 226), Innsbruck 1963, S.29-30.
[7] Vgl. ausführlich zur Äbtissin Barbara von Caldes: Humberdrotz, Die Chronik des Klosters Sonnenburg, S.24-33.
[8] Ebd., S. 34.
[9] Tiroler Landesarchiv, Cod. 2355, Briefverkehr der Äbtissin Katharina von Thun.
[10] Vgl. Humberdrotz, Die Chronik des Klosters Sonnenburg, S. 33.
[11] Vgl. z.B. Gebietsarchiv Litomerice, Teilarchiv Decin/Tetschen-Bodenbach, Familienarchiv Thun, Tiroler Abteilung, Sektion VI,105, Katharina von Thun an ihren Vetter Viktor von Thun, Brief vom 22. Jänner 1569. Darin bittet sie Viktor bei der Hilfe einer großen Anzahl an Anliegen, die das Kloster betreffen.
[12] Vgl. Humberdrotz, Die Chronik des Klosters Sonnenburg, S.34.
[13] Vgl. hierfür Miriam Trojer, Die Inschriften des ehemaligen Benediktinerinnenklosters Sonnenburg im Pustertal, Innsbruck 2008 (Dipl. masch.), Inschrift Nr. 18, S. 74-75.
[14] Vgl. ebd., Inschrift Nr. 21, S. 82-90.
[15] Heute befindet sich im ehemaligen Kloster ein Schlosshotel, vgl. [www.sonnenburg.it], eingesehen am 16. November 2010.
[16] Visitationen gab es während Katharinas Regentschaft im Jahr 1568 durch den Hausprälaten Lancelot, 1577, 1594, 1603 und 1611/12, vgl. Bertel/von Sternbach, Die Nonnen, S. 559.